Definition
Bluthochdruck ist eine Erkrankung des Gefäßsystems. Von Bluthochdruck oder Arterieller Hypertonie spricht man erst, wenn bei mehrfachen Messungen der Blutdruck zu hoch gemessen wird. Dazu sind mindestens drei korrekt durchgeführte Messungen mit erhöhten Messwerten an zwei verschiedenen Tagen notwendig.
Blutdruckmessung
In der Regel sind die in der Arztpraxis gemessenen Werte höher, als die zu Hause gemessenen. Vor der Blutdruckmessung sollten Sie 3-5 min körperliche Ruhe im Sitzen einhalten. Vorher sollten Sie keinen Kaffee und keinen Alkohol trinken. Messen Sie morgens und abends vor der Medikamenteneinnahme. Bringen Sie Ihre Messwertprotokolle immer zum Arztbesuch mit.
Zur Sicherung der Diagnose und zur Beurteilung des Verlaufs von Blutdruck und Puls über den Tag und die Nacht kann zusätzlich eine 24-Stunden-Messung durchgeführt werden.
Grenzwerte
Ein Blutdruck von 120/80 mmHg ist normal. Leicht niedrigere Blutdruckwerte sind bis zu einem gewissen Grad eher günstig. Bei dauerhaft gemessenen Blutdruckwerten über 140/ 90 mmHg spricht man von einer Hypertonie. In Abhängigkeit von der Höhe der Messwerte unterscheidet man unterschiedliche Schweregrade. Zudem gibt es Bluthochdruckerkrankungen, bei denen nur der obere „systolische“ Blutdruckwert erhöht ist, der untere „diastolische“ Wert kann hier normal sein.
Ursachen
Bei etwa 90% der Patienten findet sich keine organische Ursache für den Bluthochdruck. Man spricht von essentieller oder primärer arterieller Hypertonie. Bei den verbleibenden 10% liegt eine Organerkrankung zugrunde. Hier kommen Nierenerkrankungen, Nierengefäßerkrankungen und Erkrankungen des Hormonstoffwechsels in Frage. Werden diese Erkrankungen ursächlich behandelt, kann sich der Blutdruck normalisieren.
Folgen
Ein über längere Zeit unbehandelter erhöhter Blutdruck schädigt wichtige Organe, wie Herz, Gehirn, Nieren und Blutgefäße. In der Folge kann es beispielsweise zu Schlaganfall, Herzinfarkt und Nierenfunktionseinschränkungen kommen.
Was kann jeder selbst tun?
Durch einen gesunden Lebensstil können Patienten eine Verbesserung der Blutdruckwerte und eine Einsparung von Medikamenten erreichen. Bei leichten Formen des Bluthochdrucks kann er zu einer Normalisierung der Blutdruckwerte führen. So kann Folgeerkrankungen sehr wirksam vorgebeugt werden. Zu einem gesunden Lebensstil zählen:
- Normalgewicht anstreben
- Gesunde Ernährung
- Wenig Kochsalz zu sich nehmen
- Bewegung und Sport
- Regelmäßige Tagesabläufe mit Ruhepausen
- Nikotinverzicht
- Nur mäßiger Alkoholgenuss
Behandlung mit Medikamenten
Wenn die Änderung des Lebensstils nicht zu einer Normalisierung des Blutdrucks führt, wird eine medikamentöse Behandlung empfohlen. Blutdrucktabletten wirken auf unterschiedliche Weise im Körper. Häufig wird eine Kombination mehrerer Medikamente empfohlen, die sich auf günstige Weise gegenseitig ergänzen können.
Sie sollten sich darauf einstellen, die Ihnen empfohlenen Medikamente über einen langen Zeitraum, ggf. lebenslang einzunehmen. Die möglichen Nebenwirkungen müssen für jedes einzelne Medikament besprochen werden.
Kommen Sie in Rücksprache mit Ihrem Arzt/ Ihrer Ärztin regelmäßig zu Untersuchungen in unsere Praxis und stellen Sie alle Fragen, die Ihnen wichtig erscheinen.
Der Begriff KHK (Koronare Herzkrankheit) bezeichnet eine Erkrankung der Herzkranzgefäße.
Das sind die für die Durchblutung des Herzmuskels verantwortlichen Blutgefäße. Infolge von Ablagerungen in der Gefäßwand („Arterienverkalkung“, Arteriosklerose) kann es zur Verminderung des Gefäßdurchschnitts bis zur vollständigen Verstopfung kommen. Dies hat zur Folge, dass die von diesem Blutgefäß versorgten Herzmuskelzellen nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Man spricht von einer Ischämie oder Koronarinsuffizienz. Kommt es infolge einer Durchblutungsstörung zum Absterben von Herzmuskelzellen, spricht man von einem Herzinfarkt.
Eine gering ausgeprägte Verengung der Blutgefäße des Herzens geht möglicherweise kaum mit Beschwerden einher. Das Leitsymptom der Koronaren Herzkrankheit ist die sogenannte Angina pectoris, das Engegefühl in der Brust.
Typische Beschwerden eines akuten Anfalls bei chronischer KHK
Sind die Blutgefäße stark verengt, kann es zu starken Schmerzen und lebensbedrohlichen Zuständen kommen. Häufig sind dies:
- Starke Schmerzen hinter dem Brustbein, die in Arm, Nacken, Kiefer oder Oberbauch ausstrahlen können.
- Luftnot
- Schweißausbrüche oder Übelkeit
- Angst
Diese Beschwerden können z.B. durch Kälte, reichhaltiges Essen oder körperliche und seelische Belastung ausgelöst werden.
Sollten Sie diese Beschwerden bemerken, rufen Sie sofort den Notarzt!
Risikofaktoren für die Entstehung einer KHK
Die Entstehung einer KHK kann durch folgende Risikofaktoren begünstigt werden:
- Fehlernährung, die zu Übergewicht führt
- Rauchen
- Bewegungsarmut
- Hoher Blutdruck
- Hohe Blutfette
- Diabetes mellitus
- Höheres Alter
- Männliches Geschlecht
- Familienangehörige, die an KHK erkrankt sind
Kardiologische Abklärung
Im ärztlichen Gespräch können Sie Art, Dauer und Stärke Ihrer Beschwerden schildern und in welchen Situationen sie auftreten. Schildern Sie Ihre Lebensumstände (Sport, Rauchen, Ernährungsgewohnheiten, Stress beruflich oder privat). Erwähnen Sie weitere Erkrankungen, unter denen Sie leiden und welche Medikamente Sie einnehmen. Erwähnen Sie, wenn Verwandte 1. Grades (Eltern, Geschwister) unter KHK leiden oder andere Erkrankungen durch Arteriosklerose („Arterienverkalkung“) haben.
Eine körperliche Untersuchung schließt Herz, Lunge, Beine, Blutdruck, Puls und Gewicht ein.
EKG-Untersuchungen auch unter Belastung, Echokardiographie, Stressechokardiographie, Röntgen von Herz und Lunge und gegebenenfalls eine Herzkatheteruntersuchung geben Aufschluss über Vorliegen, Lokalisation und Grad einer koronaren Durchblutungsstörung und eventuellen Folgeschäden.
Therapie
Ein gesunder Lebensstil spielt auch in der Therapie eine zentrale Rolle.
Medikamente helfen den Blutdruck zu regulieren, Blutfette zu senken und die Blutgerinnung zu reduzieren, um dem Entstehen von Gerinnseln in verengten Herzkranzgefäßen vorzubeugen.
Die Herzkatheteruntersuchung ermöglicht neben der genauen Diagnose einer KHK und der Lokalisation einer Gefäßverengung auch die therapeutische Intervention in der gleichen Sitzung. Hierzu gehören die sogenannte Balllondilatation oder PTCA (Percutane transluminale coronare Angioplastie) gegebenenfalls kombiniert mit einer Stenteinlage.
Je nach Schwere des vorliegenden Befundes kann eine Bypassoperation notwendig sein, bei der Blutgefäße aus anderen Körperregionen an die Herzkranzgefäße transplantiert werden.